History: Die Geschichte der Weißen Riesen von Hochheide
Die Weißen Riesen von Hochheide stehen, wie kein anderes Bauwerk, für den Neubautrieb der frühen Siebziger Jahre. Die zwanzigstöckigen Boliden sind aber auch historisch mit einigen wichtigen Ankerpunkten verknüpft.
Der Stadtteil Homberg-Hochheide war zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts geprägt von seiner Zeche Rheinpreußen. Die Anziehungskraft auf Arbeiter aus dem direkten Umfeld, aber auch aus dem angrenzenden Ausland, ließ die Zeche wachsen und zog eine deutliche Strukturveränderung mit sich. Wohnraum musste geschaffen werden und so entstand die Arbeitersiedlung Rheinpreußen.
Nicht wenige Zeitzeugen berichten heute noch vom damaligen Leben in der Nachbarschaft, von den spontanen Musikeinlagen mit Akkordeon oder Mundharmonika in den Straßen oder den gemeinsamen Grillfesten in der Siedlung.
Doch mit dem Ende des Bergbaus wurde auch das Ende der Zechen-Wohnsiedlung eingeläutet. Den Wechsel der Sechziger zu den Siebziger Jahren überlebte ein großer Teil der Zechenhäuser nicht — sie sollten einem komplett neu erdachten Wohnpark mit visionärem Blick weichen.
Der damals recht umtriebige und illustre Bauunternehmer Josef Kun kaufte mit von Banken geliehenen Geldern Teile der Wohnflächen des Zechengeländes und sorgte mit dem Abriss hunderter Häuser zunächst für freie Sicht in der Landschaft und für potentiellen Platz tausender Neubau-Wohnungen.
Jedoch zogen die Neubauten eine ganz andere Perspektive der Stadtteil-Optik nach sich: Diese immens hohen Gebäude mit jeweils 20 Stockwerken und zum Teil bis zu 320 Wohnungen in einem einzigen Gebäude überragten optisch alles, was sich überhaupt in der Umgebung befand. Nichts in Hochheide ist höher und massiver als die Weißen Riesen.
Der damals recht umtriebige und illustre Bauunternehmer Josef Kun kaufte mit von Banken geliehenen Geldern Teile der Wohnflächen des Zechengeländes und sorgte mit dem Abriss hunderter Häuser zunächst für freie Sicht in der Landschaft und für potentiellen Platz tausender Neubau-Wohnungen, jedoch zogen die Neubauten eine ganz andere Perspektive der Stadtteil-Optik nach sich: Diese immens hohen Gebäude mit jeweils 20 Stockwerken und zum Teil bis zu 320 Wohnungen in einem einzigen Gebäude überragten optisch alles, was sich überhaupt in der Umgebung befand. Nichts in Hochheide ist höher und massiver als die Weißen Riesen.
Die Errichtung des Wohnkomplexes mit sechs dieser Weißen Riesen verfolgte das Ziel, modernen Wohnraum zu attraktiven und vergleichsweise günstigen Preisen zu bieten, mit einem Umfeld, in welchem es an nichts mangeln sollte. Ein gut durchdachtes Kaufareal mit verschiedensten Geschäften für den täglichen Bedarf und einem Marktplatz wurden angelegt, Spielplätze und mehr belebten das öffentliche Bild eines Stadtteils im Aufbruch der Siebziger.
In den letzten Jahren ist es eher unruhig geworden um die Weißen Riesen: Leerstand, Sanierungsbedürftigkeit, Sicherheitsprobleme sowie Verwahrlosung trübten die Siedlung und ließen viele Mieter den Wohnort wechseln.
Doch nicht jedes dieser Gebäude steht unter einer dunklen Wolke.
Dass es auch anders gehen kann, zeigt das Beispiel des „Roten Riesen“ mit seiner vollständigen Sanierung und Aufwertung durch ein neues Wohn- und Sozialkonzept ist ein regelrechter Erfolgsfaktor des Stadtteils.
Seit mehr als acht Jahren stand der Weiße Riese leer und viele Bürger und die Stadt Duisburg wünschten sich die Beseitigung. Nicht zuletzt auch, um den Blick wieder frei zu machen — frei für einen neuen Aufbruch in ein schöneres Hochheide.
Von der Idee zur Sprengung bis hin zum Drücken des Zündknopfes war es ein langer Weg. Dazu brauchte es Grundsatzentscheidungen, viel Erfahrung in Planung und Umsetzung, versierter Kenntnisse und langjähriges Praxis-Know-how.
Im Auftrag der Stadt Duisburg, die baufachlich durch das Immobilien-Management-Duisburg vertreten wurde, fungiert die rebuild.ing GmbH als Generalplaner und wird bzgl. der Schadstoffthemen durch das Schadstoffsachverständigenbüro Grieseler GmbH unterstützt. Im Aufgabenbereich des Ingenieurbüros Dr. Rainer Melzer liegt die Fachplanung zur Sprengtechnologie.
Mit Vergabe des Abbruchauftrages an die P&Z Prangenberg & Zaum GmbH als Generalabbruchunternehmer wurde auch die Thüringer Spreng GmbH ins Projekt geholt. So konnte Anfang 2017 der Baubeginn realisiert werden.
Unterstützt durch die Ingenieurgesellschaft für Arbeits- und Umweltschutz bR, die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft, die Abteilung für betrieblichen Arbeitsschutz und Gefahrstoffrecht und die Abteilung für technischen Arbeitschutz und Sprengstoffwesen der Bezirksregierung Düsseldorf und nicht zuletzt allen Ämtern und Abteilungen der Stadt Duisburg war es dem Projektteam möglich, einen unfallfreien und in allen Bereichen geordneten Bauablauf zu realisieren.